Buch-Rezension: Forgó/Helfrich/Schneider (Hrsg.), Betrieblicher Datenschutz (Rechtshandbuch)
1. Auflage 2014, 1035 S., 189,00 EUR, Verlag C.H. Beck
Unternehmen stellen sich zunehmend besser im Bereich Datenschutz auf und betrachten diesen zunehmend als Marktvorteil. Dies entspricht der zunehmenden Bedeutung in der Öffentlichkeit angesichts von Späh-Affären und regelmäßiger „Datenskandale“. Das steigende Interesse nach Beratung zeigt sich auch im wissenschaftlichen Bereich durch eine zunehmende Zahl von Veröffentlichungen, die die vielfältigen offenen Rechtsfragen näher untersuchen.
Neuste Ergänzung der Bücher zum Datenschutz ist das vorliegende Handbuch, das sich zum Ziel gesetzt hat, alle für den Praktiker relevanten Themen darzustellen. Und dies gelingt dem Buch ganz hervorragend, es bietet sowohl Neueinsteigern in die Materie eine kompetente Darstellung der Materie, auch erfahrene Datenschutzrechtler profitieren von der breiten Aufstellung.
Das Buch soll eine praktische Verwertbarkeit sicherstellen, was über die breite Aufstellung und das Erfassen von Randbereichen gut gelingt. Dies gelingt größtenteils, auch wenn stellenweise die Darstellung sich stellenweise näher an konkret-praktischen Fällen erfolgen könnte. So ist die Darstellung zum Datenschutz im Web 2.0 zwar detailgenau und umfangreich, bleibt jedoch abstrakt und vertritt die Mindermeinung, dass sog. Inhaltsdaten unter das TMG fallen würden ohne Querverweise zu anderen Autoren, die alle – zu Recht – von der Anwendbarkeit des BDSG ausgehen. Einige Autoren erläutern die für jede Homepage notwendige Datenschutzerklärung, solche Redundanzen lassen sich aber freilich in einer ersten Auflage nur schwer vermeiden.
Das Buch beginnt mit allgemeinen Grundlagen, wie der Einordnung ins internationale Umfeld, und der Darstellung der Datenschutzorganisation. Es werden nicht nur die Sonderfälle in Bezug auf die Grundlagen, dass ab 10 ständigen Mitarbeitern ein Datenschutzbeauftragter zu bestellen ist, dargestellt, sondern auch praxisnah die Erwägungen erläutert, aufgrund denen ein externer Datenschutzbeauftragter meist vorzuziehen sei.
Auch Datensicherheit, technische und organisatorische Maßnahmen oder Archivierung und Entsorgung werden überzeugend dargestellt. Beschäftigtendatenschutz und Outsourcing sowie der konzerninterne Datenschutz, z.B. die Möglichkeiten interner Datenübermittlung, nehmen einen gebührenden Platz ein.
Fazit zu Forgó/Helfrich/Schneider (Hrsg.), Betrieblicher Datenschutz:
Das Handbuch zum betrieblichen Datenschutz überzeugt durch eine umfassende und praxisnahe Darstellung der Materie. Es sollte bei jedem Datenschutzbeauftragten auf dem Schreibtisch stehen.
Autor der Rezension zu Forgó/Helfrich/Schneider (Hrsg.), Betrieblicher Datenschutz: RA Matthias Lachenmann. Diese Rezension ist erschienen in der AdVoice, Heft 1/2014.
