Nach einer Studie der Unternehmensberatung Bearing Point ist der Wertbeitrag, den die IT zur Wertschöpfung im Unternehmen leistet, noch deutlich ausbaufähig. Im Gegensatz dazu steht die Selbsteinschätzung der IT-Manager.
Von 350 befragten IT-Managern aus Unternehmen aller Branchen in verschiedenen Ländern hielt jeder zweite den Wertbeitrag der IT-Abteilung für den Gesamtgeschäftserfolg für hoch oder sehr hoch. Nach der Studie liegt dieser jedoch gemessen an einer idealtypischen IT-Unterstützung nur bei durchschnittlich 43 Prozent.
Untersucht wurde dazu der Entwicklungsstand/Reifegrad folgendender Komponenten, die nach ihrer spezifischen Relevanz gewichtet wurden:
- Geschäftsprozessausrichtung (wie werden Kernprozesse in Unternehmen durch IT unterstützt)
- Zuverlässigkeit (sind Leistungen der IT-Organisation und -Infrastruktur stabil und verlässlich)
- Performance (wie leistungsfähig sind IT-Organisation und -Infrastruktur) und
Innovation (unterstützt IT Innovationsprozesse im Unternehmen) und - Transparenz (sind Informationen verfügbar und Entscheidungen nachvollziehbar).
Dabei ergaben sich folgende Reifegrade der Bereiche:
- 48% bei Zuverlässigkeit und 44 % bei Performance. Dies überrascht nicht, da dies unverzichtbare Werte für Produktion, Serviceleistungen und interne Prozesse sind und diese angesichts begrenzter Budgets in Krisenzeiten besonders relevant sind.
- 43 % bei Transparenz. Dies stellt einen einen eher niedrigen Umsetzungsgrad dar, da für Mitarbeiter und Geschäftsführung stets klare Informationen vorliegen sollten.
- 41% bei der Geschäftsprozessausrichtung. Dieser niedrige Grad erstaunt, da 80 % der befragten Unternehmen dies für wichtig oder sehr wichtig hielten.
- 36 % bei Innovation. Dies deckt sich mit der Einschätzung der Unternehmen, dies diesen Bereich zu 80 % als nur durchschnittlich gut oder gar unzureichend aufgestellt ansahen. Hier sieht Bearing Point einen besonders hohen Nachholbedarf, da dies direkt Produktivität und Kosteneffizienz der Geschäftsprozesse schmälere – wie auch die Entwicklung von potenziellem Neugeschäft.
„In der Krise wurden Investitionen in die IT aus Kostengründen gestoppt. Diese Defizite gilt es nun dringend zu beheben. Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern, ist das IT-Management jetzt gefordert, durch geeignete Maßnahmen stärker zum Geschäftserfolg beizutragen“, sagt Jörg Wegner, Partner bei BearingPoint.
Die Studie stellt insbesondere die Wichtigkeit von IT-Governance-Modellen und Compliance fest:
„Begründet wird der hohe durchschnittliche Wertbeitrag durch die Implementierung eines bedarfsgerechten ITGovernance-Modells von 54 Prozent der Unternehmen und der Implementierung eines ebenfalls gut ausgeprägten Risk, Compliance und Security Managements, das von ca. 2/3 der Unternehmen bereits angewendet wird. IT Governance schafft mit der Umsetzung von Richtlinien und Regeln sowie der Einführung und Anwendung von ITStandards und Best Practice-Ansätzen eine gute Grundlage für einen strukturierten IT-Betrieb.“
Dies deckt sich mit meiner Einschätzung: Beim Wertbeitrag des IT-Bereichs sollte auch die rechtliche Seite nicht unterschätzt werden. Verträge sollten stets vorher durch Anwälte überprüft werden. Denn bereits die Anschaffungskosten für IT-Komponenten sind sehr hoch. Viel größer ist jedoch die Gefahr eines Schadens für das Unternehmen wenn die IT nicht mehr vollständig funktioniert. Diese Fälle müssen vorausschauend behandelt werden, wozu saubere rechtliche Verträge ebenso dienen wie ein Compliance- und Governancekonzept, mit welchen viele Probleme bereits vor dem Entstehen antizipiert und somit begrenzt werden können. Selbstverständlich berate ich Sie auch dazu.
Die vollständige Studie steht hier zum kostenfreien Download zur Verfügung: http://www.bearingpoint.com/de-de/7-4833/studie-it-wertbeitrag-messbare-realitaet-oder-illusion/?p=353